Hashimoto & Schwanger
Herausforderungen & Lösungen

Die Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis, eine chronische Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, kann gerade in der Schwangerschaft viele Fragen aufwerfen. Doch mit der richtigen Unterstützung und einem guten Plan kannst du sowohl deine Gesundheit als auch die deines Babys optimal fördern. Dieser Artikel erklärt dir, was Hashimoto in der Schwangerschaft bedeutet, welche Maßnahmen sinnvoll sind und welche Fachpersonen dir helfen können.

Was ist Hashimoto-Thyreoiditis?

Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die eigene Schilddrüse angreift. Die Schilddrüse, ein kleines Organ am Hals, ist essenziell für die Produktion von Hormonen, die viele Körperfunktionen regulieren – darunter auch den Stoffwechsel, das Herz-Kreislauf-System und das Wachstum des Babys während der Schwangerschaft.

Oft führt Hashimoto zu einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose), was bedeutet, dass nicht genügend Schilddrüsenhormone produziert werden.

Warum ist die Schilddrüse in der Schwangerschaft so wichtig?

In der Frühschwangerschaft ist das Baby auf die Schilddrüsenhormone der Mutter angewiesen, da es seine eigene Schilddrüse erst ab der 12. Schwangerschaftswoche entwickelt. Ein Mangel an Hormonen kann die Entwicklung des Babys beeinträchtigen. Daher ist es besonders wichtig, dass die Schilddrüsenfunktion bei Schwangeren gut eingestellt ist.

Symptome und Diagnose von Hashimoto in der Schwangerschaft

Typische Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sind:

  • Müdigkeit
  • Gewichtszunahme
  • Kälteempfindlichkeit
  • Haarausfall
  • Konzentrationsprobleme

In der Schwangerschaft können diese Symptome leicht übersehen werden, da sie oft auch als normale Schwangerschaftsbeschwerden wahrgenommen werden.

Ein Bluttest, der den TSH-Wert (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) sowie die freien Schilddrüsenhormone (fT3 und fT4) überprüft, gibt Aufschluss. Auch Antikörper wie TPO-Antikörper (die bei Hashimoto oft erhöht sind) werden dabei gemessen.

Diese Werte sollten regelmäßig in der Schwangerschaft erhoben und kontrolliert werden aufgrund von möglichen Hormonschwankungen, bedingt durch den Anstieg von ßHCG und Progesteron. 

Es ist wichtig, ein interdisziplinäres Team zu haben, das dich begleitet:

Endokrinologen oder Gynäkologinnen überwachen deine Schilddrüsenwerte regelmäßig und passen bei Bedarf die Medikamentendosierung an.

Hebammen sind nicht nur bei der allgemeinen Betreuung während der Schwangerschaft eine wichtige Anlaufstelle, sondern können auch bei der Kontrolle der Schilddrüsenwerte eine unterstützende Rolle übernehmen. Sie arbeiten eng mit Ärzten zusammen und achten darauf, dass du optimal versorgt bist.

Ihr ganzheitlicher Blick hilft deine Schwangerschaft individuell zu begleiten und mögliche Zusammenhänge zwischen Hormonhaushalt und Wohlbefinden zu erkennen.

Eine enge und gute Zusammenarbeit zwischen Ärztinnen, Hebammen und weiteren Fachleuten wie Heilpraktikerinnen ist besonders wichtig. Gerade bei einer Autoimmunerkrankung wie Hashimoto ist es entscheidend, alle Aspekte deiner Gesundheit im Blick zu behalten. Jede Fachperson bringt ihre spezifische Expertise ein, um dir und deinem Baby eine möglichst gesunde und ausgeglichene Schwangerschaft zu ermöglichen.

Diese enge Kooperation sorgt dafür, dass alle Maßnahmen – von medikamentöser Therapie über Ernährung bis hin zu emotionaler Unterstützung – aufeinander abgestimmt sind. So fühlst du dich nicht nur medizinisch, sondern auch persönlich gut begleitet.

Behandlung von Hashimoto während der Schwangerschaft

Die Hauptbehandlung bei Hashimoto besteht in der Einnahme von Schilddrüsenhormonen, wie z. B. Levothyroxin. Die Dosierung wird in der Schwangerschaft häufig angepasst, da der Hormonbedarf steigt. Regelmäßige Blutkontrollen – etwa alle 2 bis 6 Wochen – sind notwendig, um sicherzustellen, dass die Werte optimal eingestellt sind.

Ernährung und Lebensstil: Deine Schlüssel zur Unterstützung

Neben der medikamentösen Behandlung kannst du selbst viel tun, um deinen Körper zu unterstützen:

  1. Ausgewogene Ernährung: Lebensmittel mit Jod (z. B. Seefisch oder jodiertes Salz) und Selen (z. B. Paranüsse) sind wichtig für die Schilddrüse.
  2. Stress vermeiden: Stress kann Autoimmunerkrankungen verschlimmern. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen.
  3. Vitamin D und Eisen: Ein Mangel an diesen Nährstoffen ist bei Hashimoto häufig. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Hebamme über mögliche Nahrungsergänzungsmittel. Eisenpräparate solltest du nie gleichzeitig mit deinen Schilddrüsenmedikamente einnehmen. Die Aufnahme wird dadurch stark gehemmt. Aus diesem Grund sollten mindestens 4 Stunden zwischen der jeweiligen Einnahme liegen.  

Nach der Geburt: Hashimoto weiter im Blick behalten

Nach der Geburt kann sich die Schilddrüsenfunktion wieder verändern. Manche Frauen entwickeln in den Wochen nach der Geburt eine sogenannte postpartale Thyreoiditis, die vorübergehend die Schilddrüsenfunktion beeinflusst. Regelmäßige Kontrollen sind daher auch im Wochenbett wichtig.

Fazit: Gut begleitet durch die Schwangerschaft

Mit Hashimoto schwanger zu sein, erfordert Aufmerksamkeit, aber es ist absolut möglich, eine gesunde Schwangerschaft zu erleben. Die Zusammenarbeit mit Ärztinnen, Hebammen und Heilpraktikerinnen hilft dir, deine Schilddrüsenwerte im Blick zu behalten und dich umfassend betreut zu fühlen.

Vergiss nicht: Du bist nicht allein! Tausche dich mit anderen Betroffenen aus oder sprich offen über deine Ängste und Sorgen. Je mehr du über Hashimoto in der Schwangerschaft weißt, desto selbstbewusster kannst du deinen Weg gehen.

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