Hyperemesis Gravidarum: Wenn Schwangerschaftserbrechen zur Belastung wird

Die meisten Frauen erleben in der Frühschwangerschaft Übelkeit oder gelegentliches Erbrechen. Doch für einige werdende Mütter wird dies zur extremen Belastung: Bei Hyperemesis Gravidarum handelt es sich um eine schwere Form von Schwangerschaftserbrechen, die nicht nur den Alltag erschwert, sondern auch gesundheitliche Folgen haben kann. Hier erfährst du, was Hyperemesis ist, wie sie sich äußert und welche Unterstützung es gibt – inklusive alternativer Ansätze durch Hebammen.

Was ist Hyperemesis Gravidarum?

Hyperemesis Gravidarum ist eine übermäßige und anhaltende Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft. Während leichte Übelkeit oft als harmlos gilt, ist Hyperemesis eine ernsthafte Erkrankung, die medizinische Betreuung erfordert.

Typische Symptome:

  • Häufiges und starkes Erbrechen, oft mehr als fünfmal täglich.
  • Starker Gewichtsverlust (mehr als 5 % des Körpergewichts).
  • Dehydration (Flüssigkeitsmangel), erkennbar an trockener Haut, Schwindel oder wenig Urin.
  • Elektrolytstörungen, die den Körper zusätzlich belasten.

Ursachen von Hyperemesis Gravidarum

Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass hormonelle Veränderungen, insbesondere das Schwangerschaftshormon hCG (humanes Choriongonadotropin), eine Rolle spielen. Auch genetische Faktoren und eine Überempfindlichkeit des Magen-Darm-Trakts könnten beteiligt sein.

Wann solltest Du zum Arzt?

Wenn du trotz Übelkeit keine Nahrung oder Flüssigkeit bei dir behalten kannst oder Symptome wie starker Schwindel oder Schwäche auftreten, solltest du unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. In schweren Fällen ist möglicherweise eine Infusionstherapie im Krankenhaus notwendig, um den Flüssigkeits- und Nährstoffmangel auszugleichen.

Glücklicherweise, kann Dir Deine Hebamme in den meisten Fällen vollkommen natürlich und ohne weitere Folgen für Dich und dein Kind dabei unterstützen, diese Beschwerden besser in den Griff zu bekommen.

Alternative Unterstützung durch Hebammen

Neben der ärztlichen Betreuung können Hebammen mit alternativen Methoden helfen, die Beschwerden zu lindern. Einige dieser Ansätze wirken unterstützend und ganzheitlich:

  1. Akupressur

Durch sanften Druck auf bestimmte Punkte am Handgelenk oder anderen Körperstellen kann Übelkeit reduziert werden. Ein bekannter Punkt ist der sogenannte Neiguan-Punkt (Perikard 6), der bei Reisekrankheit und Schwangerschaftsübelkeit verwendet wird.

  1. Akupunktur

Mit feinen Nadeln an spezifischen Punkten können Hebammen die Übelkeit gezielt beeinflussen. Akupunktur kann zudem entspannend wirken und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.

  1. Aromatherapie

Ätherische Öle wie Pfefferminz- oder Zitronenöl können helfen, Übelkeit zu lindern. Einige Tropfen auf ein Taschentuch oder ein Duftstein zum Inhalieren sind einfach anzuwenden. Wichtig ist, nur für die Schwangerschaft geeignete Öle zu verwenden – deine Hebamme kann dich hierzu beraten.

  1. Homöopathie

Hebammen arbeiten oft mit homöopathischen Mitteln wie Nux vomica oder Ipecacuanha, die speziell auf die individuellen Beschwerden abgestimmt werden.

  1. Ernährungstipps

Kleine, häufige Mahlzeiten mit leicht verdaulichen Lebensmitteln wie Zwieback, Bananen oder Reis können den Magen beruhigen. Ingwer, beispielsweise als Tee, wird ebenfalls häufig empfohlen.

  1. Reflexzonenmassage

Durch gezielte Massage bestimmter Zonen, wie der Füße oder Hände, kann der Körper stimuliert und die Übelkeit gemindert werden.

  1. Entspannungstechniken

Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder Meditation können helfen, den Stress zu reduzieren, der durch die ständige Übelkeit entsteht.

Die Bedeutung der individuellen Betreuung

Jede Frau erlebt Hyperemesis anders. Während manche auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, profitieren andere von sanften, alternativen Ansätzen. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Arzt oder Ärztin, Hebamme und eventuell Heilpraktiker*in ist entscheidend, um eine passende Lösung zu finden.

Wie du dich selbst unterstützen kannst

Hör auf deinen Körper: Iss, wenn dir danach ist, auch wenn es nur kleine Mengen sind.

Ruhepausen: Erholung ist wichtig, da körperliche Anstrengung die Symptome oft verschlimmert.

Unterstützung suchen: Scheue dich nicht, Hilfe von deinem Umfeld anzunehmen, sei es im Haushalt oder bei der Kinderbetreuung.

Fazit: Hilfe ist da – du bist nicht allein

Hyperemesis Gravidarum ist eine Herausforderung, aber mit der richtigen Betreuung kannst du die Beschwerden lindern und Kraft für deine Schwangerschaft schöpfen. Hebammen spielen eine wichtige Rolle, indem sie dir alternative Methoden anbieten, die sanft und unterstützend wirken. Sprich offen über deine Symptome, denn du musst diese Zeit nicht allein durchstehen – es gibt viele Wege, dir zu helfen.

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